Aktiensplit – Kein Grund zur Panik!

Thorsten

Allgemein

Apple hat es schon zweimal gemacht, Broadcom hat es vor und Nvidia hat es gerade hinter sich – der Aktiensplit. Vom Grundgedanken her ist es ganz einfach, führt aber immer wieder zu Verwirrung. Teilweise sogar zu unbegründeter Angst un panischen Verkäufen. Vor allem bei Börsen Neulingen. Grund genug das Thema Aktiensplit hier mal aufzugreifen und die Verwirrungen zu lichten.

Der Aktiensplit – was ist das eigentlich?

Stellen wir uns eine Aktie mal als einen Kuchen vor, den man für 10€ beim Bäcker kaufen kann. Wenn ich also mit diesem Kuchen nach Hause komme, habe ich erstmal das Problem, dass ich keine Stücke für die Familienmitglieder habe. Theoretisch müsste ich also jedem einen eigenen Kuchen mitbringen. Bei einem Aktiensplit wird dieser ganze Kuchen in kleinere Stücke aufgeteilt, sagen wir in unserem Fall einmal in 4. Das heißt ich habe jetzt 4 Stücke, die mich zusammen 10€ gekostet haben. Jedes einzelne Stück ist zu diesem Zeitpunkt dann 2,50€ wert.

Schnelle Börse, langsame Bank – Puls garantiert

An dieser Stelle passiert jetzt am Aktienmarkt das, was die meisten verwirrt. Jedes einzelne Stück wird plötzlich als eigener Kuchen betrachtet. Bei einem Aktiensplit 1:4 werden aus einer Aktie vor dem Split vier Stück nach dem Split. Nach dem Aktiensplit kostet jede einzelne Aktie aus dem obigen Beispiel dann 2,50€ (wie unsere Kuchenstücke). Der Wert der einzelnen Aktie wird in der Regel zum Split-Zeitpunkt sofort angepasst. Da die Depotführende Bank aber die Einbuchung der mir nun zusätzlichen 3 zustehenden Aktien meist etwas später macht, fällt mein Depotwert erst einmal um die entsprechende Differenz. Ich habe sozusagen nur noch ein Stück Kuchen, statt dem ganzen. Drei Stücke Kuchen fehlen plötzlich.

In unserem Beispiel: 1 Aktie 10€ – Aktiensplit 1:4 – 1 Aktie 2,50€. Mir fehlen also auf einen Schlag 7,50€ im Depot (3 Aktien). Das sind 75% Kursdifferenz. Da geht der Puls dann schnell hoch.

Das ganze normalisiert sich in dem Moment wieder, in dem die Bank die fehlenden 3 Aktien ins Depot bucht. Dann kommen 3 Mal 2, 50€ also die fehlenden 7,50€ dazu. Und plötzlich ist alles wieder fein. Meine 10€ sind wieder da, jetzt verteilt auf vier Aktien statt vorher einer Aktie. Eigentlich ganz einfach, oder?

Warum eigentlich ein Aktiensplit?

Der ein oder andere wird sich jetzt wahrscheinlich fragen, warum ein Unternehmen überhaupt Aktiensplits macht, wenn das regelmäßig zu solch großer Verwirrung führt. Wenn ein Unternehmen gut wirtschaftet, dann steigt, vereinfacht gesagt, dessen Wert über die Zeit permanent an. Die Aktie stellt dabei einen Anteil an diesem Wert dar. Sie sollte also im Idealfall ebenfalls kontinuierlich im Wert steigen. Das führt bei einigen Aktien dazu, dass eine einzige Aktie für den „kleinen“ Anleger nicht mehr erschwinglich ist.

Vor dem Aktiensplit bei Nvidia ist die Aktie auf über 1000€ gestiegen. Mit einem Aktiensplit von 1:10 ist der Preis somit auf 100€ pro Aktie gefallen. Damit interessieren sich eine größere Menge an Anlegern für die Aktie und stützen damit auch indirekt den Kurs. Das wiederum ist gut für das Unternehmen, denn oftmals wird das Management auch am Aktienkurs bemessen.

Fazit

Generell ist es zu empfehlen, dass man seine Investitionen in Einzelaktien fest im Blick behält. Damit sollten solche Überraschungen ausbleiben. Und ich lese regelmäßig bei Aktiensplits in Foren Beiträge wie: „Puh, hab meine Aktien in XYZ noch schnell verkauft, bevor da noch schlimmeres passiert. Habt ihr mitbekommen was da vorgefallen ist?“ – Nachdem ihr jetzt informiert seid, sollte euch sowas kalt lassen. Ihr wisst in Zukunft, dass es einen Aktiensplit gibt und ihr wisst auch, dass es im Zeitraum drum herum nicht wirklich vorhandene Wertschwankungen in eurem Depot geben wird.

2 Gedanken zu „Aktiensplit – Kein Grund zur Panik!“

    • Hallo Anna,

      danke für deinen Beitrag. In der Tat sind Aktiensplits häufiger als man denkt. Viele werden dennoch auf dem falschen Fuß erwischt. Vor allem diejenigen, die gerade neu ins Investieren einsteigen. Und doch gehören solche Momente einfach dazu, wenn man sich an neue Sachen herantraut. Entgegen dem aktuellen Ausverkauf an den Börsen, die auch vielen Angst machen, ist ein Aktiensplit ja tatsächlich erstmal garnichts unangenehmes, wenn man weiß was es ist 🙂

      Danke auch für den Link. Das Tool werde ich mir mal genauer anschauen. Kannte ich bislang noch nicht.

      Viele Grüße,
      Thorsten

      Antworten

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